4X04 Teliko (deutsches Transkript)
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Die Charaktere, Handlungen, Zitate usw., die im folgenden Transkript Erwähnung finden sind © Chris Carter/1013/Fox Entertainment und (in der deutschen Fassung) Cinephon Synchron/ProSieben, sofern es nicht dabei um eine Übersetzung des englischen Transkripts handelt. Diese Abschrift ist ohne explizite Erlaubnis von den Rechtehaltern von Fans für Fans als Hommage an Akte X erstellt worden und dürfen nur nicht-kommerziell verwendet werden. Und dienen zur Zugänglichmachung zugunsten behinderter Menschen sowie zur Verwendung als Zitat. Wir verfolgen keinerlei finanzielle Absichten. Die Texte selbst sind Eigentum des jeweiligen Autors. |
Anmerkung von CayceP: Dies hier ist eine Übersetzung des Originals, keine Abschrift der deutschen Episode.
17. Mai 1996
Innenraum eines Flugzeugs. Die Flugbegleiter sprechen auf Französisch. Die Passagiere sind überwiegend PoCs, einige in traditioneller afrikanischer Tracht. Ein Mann mit Brille rückt seine Krawatte zurecht. Er liest ein Dokument in französischer Sprache. "Entretien et Réparations Par Le Bailleur" (Instandhaltung und Reparaturen durch den Vermieter). Er seufzt und reibt sich die Augen. Er geht auf die Toilette. Als er sich der Tür nähert, wird er von einem dunklen Auge in einem sehr blassen Gesicht beobachtet. Der Mann betritt die einzige unbesetzte Toilette, setzt seine Brille ab, wäscht sich das Gesicht, blickt zur Decke und...
MANN: Aaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!!!!!!!
Das Schild an der Toilettentür zeigt an, dass das Türschloss von "libre" (frei) auf "occupe" (besetzt) umgestellt wurde.
Das Flugzeug nähert sich dem Kennedy National Airport.
PILOT: Meine Damen und Herren, wir beginnen jetzt den Landeanflug auf den John F. Kennedy International Airport. Wir sollten in fünfzehn Minuten auf dem Boden sein.
Eine Flugbegleiterin spricht mit dem Sitznachbarn des Mannes auf Französisch.
FLUGBEGLEITERIN: {Entschuldigen Sie bitte, Sir. Wo ist der Passagier, der hier gesessen hat?}
SITZNACHBAR: {Er ist verschwunden, seit ich aufgewacht bin. Ich nahm an, er sei auf der Toilette.}
In der Toilette hat der Mann, der blass war, jetzt einen normalen Hautton, er schaut in den Spiegel. Afrikanische Stammesmusik ist zu hören. Er verlässt die Toilette und zieht den Vorhang beiseite und erschreckt dabei die Flugbegleiterin.
FLUGBEGLEITERIN: {Bitte nehmen Sie Ihren Platz ein, Sir. Wir werden gleich landen.}
Er nickt und betritt die Hauptkabine. Die Flugbegleiterin klopft an die Toilettentür.
FLUGBEGLEITERIN: {Sir, wir landen jeden Moment. Sir?}
Sie öffnet die Tür.
FLUGBEGLEITERIN: {Sir?}
Sie sieht den Mann, der gegen die Toilette gelehnt ist. Er ist sehr blass und sehr tot.
FLUGBEGLEITERIN: Aaaaaaaahhhhhhhh!!!!!
FBI-Hauptquartier
5:17 Uhr
Scully geht durch das Büro von Skinners Sekretärin. Sie klopft an Skinners Bürotür.
SKINNER: Kommen Sie herein.
Sie tritt ein.
SKINNER: Danke, dass Sie so schnell gekommen sind.
SCULLY: Es war nicht viel Verkehr um diese Zeit.
SKINNER: Agent Scully, das ist Dr. Simon Bruin.
Bruin erhebt sich vom Stuhl und bietet seine Hand an.
SKINNER: Er ist von der Außenstelle in Philadelphia des Centers for Disease Control.
DR. BRUIN: Es ist mir ein Vergnügen, Dr. Scully.
Sie schütteln die Hände. Scully setzt sich.
SKINNER: Wie vertraut sind Sie mit der Serie von Entführungen, die in Philadelphia stattgefunden haben?
SCULLY: Nur was ich im Herald gelesen habe. Äh, dass vier junge Männer in den letzten drei Monaten verschwunden sind --- alle Afroamerikaner.
SKINNER: Eine gemeinsame Einsatzgruppe des FBI und der Polizei von Philadelphia hat rund um die Uhr gearbeitet -- aber es gab keine nennenswerten Spuren... bis letzte Nacht.
SCULLY: Was ist letzte Nacht passiert?
SKINNER: Owen Sanders, der Mann, der zuletzt als vermisst gemeldet wurde, wurde tot in der Nähe einer Baustelle gefunden.
SCULLY: Wie wurde er getötet?
SKINNER: Das ist es ja gerade, Agent Scully. Er war es nicht. Es gab keine Beweise, die auf ein Tötungsdelikt hinweisen.
SCULLY: Wurde eine Todesursache festgestellt?
SKINNER: Nein. Aber ich werde Ihnen Dr. Bruin seine Gedanken dazu mitteilen lassen.
DR. BRUIN: Dies wurde letzte Nacht aufgenommen, weniger als eine Stunde nachdem Sanders' Leiche gefunden wurde.
Er zeigt ihr das Foto eines sehr blassen toten jungen Mannes.
SCULLY: Es tut mir leid, ich dachte, Sie sagten, dass Owen Sanders Afroamerikaner war.
DR. BRUIN: Das war er.
SCULLY: Ich bin nicht sicher, ob ich Ihnen folgen kann.
DR. BRUIN: Sehen Sie selbst.
Er reicht ihr einen Zeitungsausschnitt von einem jungen afroamerikanischen Mann mit der Schlagzeile "Vierter Mann vermisst".
DR. BRUIN: Owen Sanders war ein ganz normaler junger schwarzer Mann.
SCULLY: Ich nehme an, Sie wollen damit etwas erreichen.
DR. BRUIN: Die Depigmentierung, die wir sehen, könnte tatsächlich charakteristisch für eine Krankheit sein ... eine offenbar tödliche.
SCULLY: Sie glauben also nicht, dass diese Männer Opfer eines Verbrechens sind.
DR. BRUIN: Ich bin der Meinung, Dr. Scully, dass diese Untersuchung unter einem Mikroskop beginnen und enden sollte.
SKINNER: Dr. Bruins Hoffnung war, dass jemand mit einem soliden medizinischen Hintergrund wie Sie eine schnelle und entscheidende Analyse machen könnte.
FBI-Pathologielabor
7:25 Uhr
Die Leiche von Sanders liegt auf dem Tisch.
SCULLY: Fallnummer 2139318537. Die Person ist ein afroamerikanischer Mann, 19 Jahre alt, Todesursache und -zeitpunkt unbekannt. Anmerkung: völliges Fehlen von Pigmenten in Haut, Haar und Augen. Das Erscheinungsbild lässt auf Albinismus schließen, obwohl das Ausbleichen der Iris auf eine heftige und unerklärliche zelluläre Reaktion auf einen Vektor oder Umwelteinflüsse hinweist.
Die Tür öffnet sich, Mulder tritt ein.
MULDER: Hey. Ich habe gehört, dass Sie hier unten am Schneiden und Zerteilen sind. Wer ist der Glückspilz?
SCULLY: Sein Name war Owen Sanders. Er wurde als das vierte Entführungsopfer in Philadelphia gemeldet, bis seine Leiche letzte Nacht auftauchte und so aussah.
MULDER: Da ist irgendwo ein Michael-Jackson-Witz versteckt, aber ich habe ihn nicht ganz verstanden.
Scully lächelt leicht.
SCULLY: Ich wurde gebeten, zu bestimmen, was die Pigmente seinem Körper entzogen wurden.
MULDER: Von wem angefordert?
SCULLY: Vom Center for Disease Control.
MULDER: Das CDC untersucht einen Entführungsfall?
SCULLY: Nun, sie glauben, dass der, äh, der Fall falsch etikettiert worden ist. Das dieser Mann und die anderen vielleicht einer Krankheit oder einem Erreger zum Opfer gefallen sind.
MULDER: Basierend auf welchen anderen Beweisen?
SCULLY: Es gab keine äußeren Anzeichen von Traumata oder Verteidigungswunden und äh, seine Brieftasche war immer noch voll mit Bargeld.
Mulder ist einen Sonnenblumenkern.
MULDER: Das ist interessant. Was, äh, was für eine Art von Krankheit ist das?
SCULLY: Ich weiß es nicht. Es gibt Erkrankungen wie Vitiligo, die Melanozyten angreifen und die Herstellung von Melanin in der Haut verhindern. Autoimmunkrankheiten, die noch nicht eindeutig erforscht sind.
MULDER: Dieser Mann ist also an einer Krankheit gestorben. Er und vier andere junge schwarze Männer, die praktischerweise nacheinander an der Krankheit erkrankten und dann ohne jede Erklärung verschwanden.
SCULLY: Nun, es ist sehr gut möglich, dass sie bereits aufgetaucht sind, aber wegen der Depigmentierung könnte es ein Problem bei der Identifizierung gegeben haben, deshalb habe ich die Beschreibungen von John Does an die Leichenhallen und Notaufnahmen der Gegend weitergegeben.
MULDER: Scully, ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, dass das vielleicht nur eine... kleine PR-Übung ist?
SCULLY: Wie bitte?
MULDER: Um die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass junge schwarze Männer sterben und niemand in der Lage zu sein scheint, einen Verdächtigen zu stellen? Die Wahrnehmung ist, dass es niemanden kümmert.
SCULLY: Mulder, nicht alles ist ein Labyrinth dunkler Verschwörungen, und nicht jeder verschwört sich, um zu täuschen, zu verleiten und zu verschleiern.
Mulder knackt einen weiteren Sonnenblumenkern. Scully seufzt.
MULDER: Haben Sie irgendwelche forensischen Beweise von der Leiche genommen?
SCULLY: Ja, da sind Haare, Haut und Fasern hinter Ihnen auf dem Tisch.
Er dreht sich um, um nachzusehen. Er nimmt die Beweise an sich.
SCULLY: Was machen Sie da?
MULDER: Ich schließe mich dem fruchtlosen Unterfangen an, wenn Sie nichts dagegen haben ...., bevor die Zahl der Leichen ansteigt.
Er geht. Scully seufzt.
Eine Wohnung. Samuel Aboah, der junge schwarze Mann von der Flugzeugtoilette, sitzt ruhig auf dem Bett. Es klopft an der Tür. Aboah steht auf, um zu antworten. Sein Besucher, Marcus Duff, spricht mit einem Akzent.
DUFF: Mr. Aboah?
Auf Aboahs Rücken befinden sich weiße Flecken. Es klopft erneut.
DUFF: Jemand zu Hause?
Er will gerade gehen, als sich die Tür öffnet.
DUFF: Samuel Aboah?
Aboah hat sein Hemd angezogen.
ABOAH: Ja?
DUFF: Ich bin Marcus Duff. Erinnern Sie sich an mich? Ihr Berater bei der Einwanderungsbehörde. Wir haben einen Termin, um Ihr Einbürgerungsgesuch durchzugehen.
Aboah öffnet die Tür weiter.
ABOAH: Bitte.
DUFF: Danke.
Er tritt ein, Aboah schließt die Tür ab. Duff setzt sich und öffnet seine Aktentasche.
DUFF: Wir könnten, ah, ein wenig Licht hier drin gebrauchen, um die Petition auszufüllen. Vielleicht können Sie ein Fenster öffnen, oder so.
Aboah geht langsam zu einer Stehlampe hinüber und schaltet sie an.
DUFF: Ich schätze, das sollte reichen.
Er lacht.
DUFF: Setzen Sie sich, Samuel. Das ist ein bisschen kompliziert.
Aboah setzt sich.
DUFF: So...
Er sieht Aboah mit Sorge an.
DUFF: Geht es Ihnen gut? Sie sehen krank aus. Haben Sie Fieber oder so?
ABOAH: Nein.
DUFF: Ich weiß, wie einsam es ist. Glauben Sie mir ..... an einem fremden Ort zu sein, weit weg von Ihrer Familie. Aber sobald Sie ein US-Bürger sind, kann ich Ihnen helfen, jeden Bruder, jede Schwester, Tante, Onkel und Cousin herzuholen. Es fängt alles heute an, Samuel. Verstehen Sie, was ich meine?
ABOAH: Danke.
FBI-Hauptquartier
Washington, D.C.
Mulder geht einen Gang entlang und in Pendrells Labor.
MULDER: Agent Pendrell. Danke, dass Sie diese Materialanalyse so kurzfristig ermöglicht haben.
PENDRELL: Sollten wir nicht auf Agent Scully warten? Nur, damit ich alles doppelt erzählen muss.
MULDER: Sie wird nicht kommen.
PENDRELL: Warum nicht?
MULDER: Sie hat eine Verabredung.
Pendrells wirkt enttäuscht, er sinkt sichtlich zusammen.
MULDER: Atmen Sie durch, Agent Pendrell. Es ist mit einem toten Mann.
Er legt seine Hände auf Pendrells Schultern.
MULDER: Sie führt eine Autopsie durch.
Pendrell lächelt.
MULDER: Sie sagten, Sie haben etwas gefunden?
PENDRELL: Ja, Asbestfasern. Da war nicht viel. Und ich dachte auch nicht, dass unter den pflanzlichen Überresten, der lokalen Erde, Pollen, etc. viel zu finden ist - bis ich auf das hier stieß.
Er hält ein Fläschchen hoch, das Mulder nimmt.
PENDRELL: Ich musste mit einem Botaniker des UBN online gehen, um herauszufinden, was es ist.
MULDER: Nun, es sieht aus wie eine Art Dorn.
PENDRELL: Es ist eigentlich ein Samen. Aber keiner, den Sie in Ihrer örtlichen Gärtnerei finden würden.
Er legt ihn unter das Mikroskop.
PENDRELL: Adenia Volkensii.
MULDER: Helfen Sie mir auf die Sprünge.
PENDRELL: Es ist von einer seltenen Art der Passionsblume. Es ist eine seltene nachtblühende Pflanze, die nur in bestimmten Teilen Westafrikas heimisch ist.
MULDER: Wie kann etwas so kleines 5.000 Meilen (ca. 8.047 km) um die Welt reisen und auf Owen Sanders landen?
PENDRELL: Das kann ich Ihnen nicht sagen.
Mulder ruft Scully von einem Münztelefon aus an. Scully ist immer noch im Autopsiesaal.
MULDER: Es enthält ein zerebralparethisches Glykosid. Sagt Ihnen das etwas?
SCULLY: Wenn ich richtig liege, ist es ein kortikales Sedativum, das auf die höheren Zentren des Gehirns wirkt.
MULDER: Ist es tödlich?
SCULLY: In genügend großen Mengen könnte es das sein. Größer als alles, was in einem einzelnen Samen enthalten ist.
MULDER: Hat die toxikologische Untersuchung etwas davon in Owen Sanders' Blut gefunden?
SCULLY: Nein, die toxikologische Untersuchung war negativ.
MULDER: Könnte sein Körper die Substanz metabolisiert haben?
SCULLY: Nur wenn das Opfer nicht sofort verstorben wäre.
MULDER: Sagt Ihnen das irgendetwas?
SCULLY: Nein, aber .... Ich glaube, ich habe etwas gefunden, das die Depigmentierung des Opfers erklären könnte. Seine Hypophyse war nekrotisiert.
MULDER: Seine Hirnanhangsdrüse?
SCULLY: Die Hirnanhangsdrüse sondert alle regulierenden Hormone im Körper ab und sie kontrolliert die Produktion von Melanin in den Hautzellen.
MULDER: Sie haben also Beweise gefunden, dass es sich um eine Krankheit handelt?
SCULLY: Nein. Ich habe die Wirkung identifiziert. Ich suche noch nach der Ursache.
MULDER: In Ordnung, warum lassen Sie mich nicht wissen, sobald Sie etwas herausgefunden haben.
SCULLY: Wo sind Sie, Mulder?
MULDER: Weg, um die Saat des Zweifels zu gießen. Bis bald.
Mulder übergibt sein Flugticket einem Angestellten und geht eine Rampe am Flughafen zum Flugzeug hinunter.
Gebäude der Vereinten Nationen
New York, New York State
Nacht. Marita Covarrubias geht die Außentreppe hinunter. Mulder folgt ihr. Sie sieht nervös aus.
MULDER: Ms. Covarrubias?
MARITA: Wer sind Sie?
Mulder tritt aus dem Schatten.
MULDER: Agent Mulder. Fox Mulder.
MARITA: Was wollen Sie hier?
MULDER: Tut mir leid, falls ich Sie erschreckt habe.
MARITA: Was wollen Sie?
MULDER: Ich bin mir nicht sicher, warum, aber ich dachte, Sie könnten mir vielleicht helfen.
MARITA: Ihnen helfen?
MULDER: Vier junge Männer aus Philadelphia werden vermisst. Einer der Männer wurde letzte Nacht tot aufgefunden. Dieser Samen wurde bei der Leiche des Opfers gefunden.
Er zeigt ihr das Fläschchen.
MULDER: Es ist von einer seltenen Pflanzenart, die nur in Westafrika vorkommt. Wissen Sie etwas über diesen Fall?
MARITA: Nein.
MULDER: Gibt es eine Möglichkeit, dass Sie etwas darüber herausfinden könnten?
MARITA: Tausende von exotischen Arten gelangen jeden Tag unentdeckt auf US-Boden. Durch Bilgenwasser, das in Häfen entleert wird und Waren, die mit der Post verschickt werden. In der Praxis sind die Grenzen kaum mehr als Linien auf Landkarten.
MULDER: Ist das ein Ja oder ein Nein.
MARITA: Ich kann Ihnen nicht helfen.
Mulder hindert sie daran, wegzugehen.
MULDER: Sie können, oder Sie wollen nicht? Sie haben mir ein Angebot gemacht, ohne den nächsten Zug zu tätigen. Sagen Sie mir, dass ich falsch liege. Sagen Sie mir, dass hier nichts ist und ich gehe einfach weg. So oder so, ich muss es wissen.
Marita sieht ihn an.
Nacht. Ein junger schwarzer Mann namens Kittel sitzt an einer Bushaltestelle und wartet auf den Bus. Es gibt ein zischendes Geräusch. Er keucht und legt seine Hand in den Nacken und schaut sich um. Er zieht einen blutigen Samen aus seinem Hals. Er sieht nur noch verschwommen und atmet schwer. Ein Bus nähert sich und die Tür öffnet sich. Kittels Sicht verschwimmt zunehmend. Er sitzt wie erstarrt da, keine Reaktion.
BUSFAHRER: Hey, ich habe einen Fahrplan einzuhalten. Steigen Sie nun ein, oder nicht? Was ist Ihr Problem? Sind Sie auf Drogen, oder was? Ach, zum Teufel mit Ihnen. Von mir aus können Sie laufen. Verdammte Drogen.
Er macht die Tür zu und fährt weg.
Aboah kommt zum Vorschein, ein weißer Fleck im Gesicht. Kittel sieht erschrocken aus.
Am nächsten Tag. Dieselbe Bushaltestelle. Scully befragt den Busfahrer.
BUSFAHRER: Er hat genau hier gesessen und starrte mich mit diesen glasigen Augen an. Ziemlich weggetreten.
SCULLY: Sie meinen, er sah krank aus?
BUSFAHRER: Ja, jetzt, wo Sie es erwähnen. Ich meine, ich habe ihn gefragt, ob er Hilfe braucht, aber er hat kein Wort gesagt. Vergessen Sie nicht, aufzuschreiben, dass ich den Fahrplan einzuhalten hatte.
SCULLY: Haben Sie sonst noch jemanden in der Gegend beobachtet?
BUSFAHRER: Nicht, dass ich wüsste. Ich habe der Polizei schon so ziemlich alles gesagt, was ich weiß.
Mulder fährt vor.
SCULLY: Entschuldigen Sie mich.
MULDER: Was ist hier passiert?
SCULLY: Wir haben einen weiteren vermissten jungen Mann. Sein Name ist Alfred Kittel. 17 Jahre alt. Er ist Afroamerikaner. Seine Mutter hat die Polizei gegen 3 Uhr heute Morgen angerufen.
MULDER: Woher weiß sie, dass er vermisst wird?
SCULLY: Er arbeitet in einem Fastfood-Laden die Straße runter. Er nimmt jeden Abend den Bus, und letzte Nacht ist er nicht nach Hause gekommen. Sie haben seinen Rucksack hier auf der Bank gefunden. Die Polizei ist unterwegs, um die Leute zu befragen. Ich habe mit einem Busfahrer gesprochen, der sagte, dass er desorientiert wirkte und nicht reagierte, was mir so vorkommt, als ob es eine Art von präsymptomatischer Demenz sein könnte.
MULDER: Oder eine Reaktion auf ein starkes kortikales Sedativum.
SCULLY: Was wollen Sie damit andeuten?
MULDER: Sie finden Alfred Kittel und Sie finden einen weiteren dieser seltenen afrikanischen Samen.
SCULLY: Was macht Sie da so sicher?
Er reicht ihr einen Umschlag, den Scully öffnet.
MULDER: Vor drei Monaten - eine Woche bevor die erste Person als vermisst gemeldet wurde - hat die New Yorker Hafenbehörde das bei der FAA eingereicht.
In dem Umschalt ist ein Bild von einem toten Mann in einem Flugzeug.
MULDER: Wie Owen Sanders, war auch dieser Mann kein Albino. Erst als er tot in einem Charterflug aus Westafrika, aus Burkina Faso, gefunden wurde. Die Botschaft verlangte, dass die Leiche zurückgeschickt wird, bevor eine Autopsie durchgeführt werden konnte.
SCULLY: Hier steht, dass die Todesursache nicht feststellbar war.
MULDER: Ja, nicht feststellbar, Scully, aber nicht unbedingt unbekannt.
Scully sieht zu ihm auf.
Aboahs Wohnungsflur. Zwei Polizeibeamte klopfen an der Tür.
OFFICER: Aboah? Was ist das denn für ein Name?
Er klopft an die Tür. Aboah öffnet die Tür ein wenig.
OFFICER: Mister Aboah?
ABOAH: Ja?
In der Wohnung sitzt Kittel, der junge Mann von der Bushaltestelle, wie erstarrt und hört dem Gespräch zu.
OFFICER: Polizei Philadelphia. Wir durchsuchen das Gebäude in Bezug auf einen Vermisstenfall. Das ist der junge Mann, nach dem wir suchen. Haben Sie ihn gesehen?
ABOAH: Nein.
Wenn Sie von jemandem hören, der ihn gesehen hat, oder Informationen haben, können Sie uns unter dieser Nummer erreichen. Das ist eine Hotline. Sie können 24 Stunden am Tag anrufen.
ABOAH: Danke.
OFFICER: Ich danke Ihnen.
Aboah schließt die Tür. Er nähert sich Kittel, dann öffnet er den Mund und holt einen langen Gegenstand aus seinem Hals heraus.
Dienststelle der US-Einwanderungsbehörde INS
Philadelphia, PA
DUFF: Ich bin wirklich sehr beschäftigt.
MULDER: Es tut mir leid. Wir werden nicht viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Der INS-Bezirksleiter hat uns gesagt, dass Sie für die meisten Fälle von Ausländern zuständig sind, die aus Afrika und der Karibik einwandern.
DUFF: Ich betreue Leute aus diesem Teil der Welt, aus dem ich selbst vor 15 Jahren gekommen bin.
MULDER: Nun, wir suchen nach jemandem, der erst vor kurzem hergekommen ist.
Er prüft einen Zettel.
MULDER: Mit einem Flug aus Burkina Faso? Das ist die Passagierliste von der Chartergesellschaft.
DUFF: Und ... Sie wollen, dass ich was genau tue?
MULDER: Ich möchte, dass Sie die Namen auf dieser Liste mit denen abgleichen, die in den letzten drei Monaten einen dauerhaften Aufenthaltsstatus oder ein Arbeitsvisum beantragt haben.
DUFF: Ich bin ein Sozialarbeiter. Kein Polizeibeamter. Meine Aufgabe ist es nicht, Illegale zu jagen.
SCULLY: Sir, wir sind nicht hier, um jemanden zu verhaften.
DUFF: Aber Sie sind FBI-Agenten, nicht wahr?
SCULLY: Ja. Wir untersuchen eine mögliche öffentliches Gesundheitsrisiko.
DUFF: Was für eine Art von Risiko?
Samuel Aboahs Wohnung
800 Demott Avenue
13.15 Uhr
Mulder kommt durch die Vordertür des Wohnhausen und steigt zu Scully ins Auto.
MULDER: Er ist nicht zu Hause. Wir können es uns genauso gut bequem machen.
Scully blättert in einer Akte.
SCULLY: Es muss hier sein, Mulder. Es muss irgendeinen Hinweis auf einen Virus oder ein Bakterium geben.
MULDER: Scully, ich glaube, wenn Sie mal kurz vom Mikroskop aufschauen würden, würden Sie sehen, dass das, was wirklich fehlt, ein Motiv ist.
SCULLY: Das Motiv eines jeden Erregers ist es, sich zu reproduzieren. Und meine Aufgabe als Ärztin ist es, herauszufinden, ob und wie er übertragen wird.
MULDER: Wenn dies ein Gesundheitsrisiko ist.
SCULLY: Der Tod ist ein Gesundheitsrisiko. Irgendetwas hat dazu geführt, dass Owen Sanders' Hypophyse versagt hat, was wiederum dazu führte, dass sein Stoffwechsel abfiel, was zu einem Myxödem-Koma und schließlich zum Tod führte. Manchmal muss man am Ende anfangen, um den Anfang zu finden.
Mulder vergleicht ein Bild von Aboah mit einer Gruppe von Bauarbeitern, die gerade von der Ladefläche eines kleinen Lkw steigen.
SCULLY: Ich hoffe nur, dass wir nicht noch eine Leiche finden müssen, um herauszufinden, was es ist.
Mulder sieht Aboah auf sich zukommen.
MULDER: Vielleicht müssen wir nicht warten.
Er steigt aus dem Auto aus.
MULDER: Mr. Aboah? Kann ich Sie einen Augenblick sprechen?
Aboah rennt los. Mulder und Scully folgen ihm in eine Sackgasse. Sie sehen ihn nicht.
MULDER: Junge, der Kerl kann laufen.
SCULLY: Er ist nicht hier.
MULDER: Das muss er aber sein.
Sie sehen sich in der Gassen um, in einem leeren Auto, hinter Müllsäcken.
SCULLY: Mulder, ich glaube, ich weiß, wo er hingegangen ist.
Sie deutet auf ein Loch im Zaun.
SCULLY: Kommen Sie, Mulder. Lassen Sie uns gehen. Wir haben ihn verloren.
Mulder geht hinüber zu einer sehr kleinen Spalt in der Wand in der Nähe des Bodens und sieht Aboahs Kopf kopfüber. Aboah atmet schwer.
MULDER: Hey, Scully. Sehen Sie sich das an.
SCULLY: Oh, mein Gott.
Mt. Zion Medical Center
Philadelphia, PA
17:45 Uhr
Aboah wird in eine MRI-Maschine geschoben. Scully und ein Arzt schauen zu. Dann überprüft der Arzt Aboahs Augen.
DR. BRUIN: Von allen äußeren Anzeichen her, scheint dieser Mann asymptomatisch zu sein. Ich schätze die Verbindung, die Sie versucht haben, herzustellen, aber ich fürchte, es ist eine Sackgasse.
Scully sieht zu Mulder, der vor der Glastür wartet.
SCULLY: Mit Ihrer Erlaubnis, Sir, würde ich ihn gerne noch etwas genauer untersuchen. Ich würde gerne einen Suppressionstest machen, eine Untersuchung der Schilddrüsenhormone und eine Anamnese durchführen.
DR. BRUIN: Es würde helfen, wenn wir mit ihm reden könnten.
SCULLY: Daran arbeite ich.
DR. BRUIN: In Ordnung.
Scully geht zur Tür hinaus zu Mulder.
MULDER: Nichts?
SCULLY: Noch nicht. Aber das bedeutet nicht, dass er kein Überträger oder gar der erste dieser Fälle ist.
MULDER: Nun, er ist eine Art Fall, so wie er in diesem Abflussrohr verschwunden ist.
Duff geht den Gang entlang zu ihnen, er ist aufgeregt.
DUFF: Warum ist Samuel Aboah verhaftet worden? Sie sagten, seine Gesundheit sei in Gefahr. Warum hat man mich angelogen?
SCULLY: Niemand hat Sie belogen, Sir.
DUFF: Dann lassen Sie ihn bitte sofort frei.
SCULLY: Wir würden gerne noch ein paar Untersuchungen mit ihm machen. Wir müssen sicher sein, dass seine Gesundheit nicht gefährdet ist und dass er nicht andere gefährdet.
DUFF: Warum haben Sie mich dann angerufen?
SCULLY: Als Übersetzer. Wir würden ihm gerne ein paar Fragen stellen können.
DUFF: Worüber?
MULDER: Über Alfred Kittel und über mehrere andere junge Männer, die seit seiner Ankunft in Philadelphia vor drei Monaten verschwunden sind.
DUFF: Dann geht es um eine Strafanzeige.
SCULLY: Es gibt keine Anklage gegen Mr. Aboah.
MULDER: Wir haben ihn nur verhaftet, weil er weglief, als wir ihn befragen wollten, und ich will wissen, warum er weglief.
DUFF: Sir, wenn Sie jemals von der Polizei verprügelt worden wären oder Ihr Haus niedergebrannt worden wäre, aus keinem anderen Grund als dem, dass Sie geboren wurden, dann würden Sie vielleicht verstehen, warum er weggelaufen ist, und warum Sie auch weglaufen würden.
MULDER: Dieser Mann ist weggelaufen, weil er etwas zu verbergen hat.
Er dreht sich zu Scully um.
MULDER: Und egal, wie viele Tests Sie an ihm durchführen, keine Wissenschaft wird das herausfinden. Entschuldigen Sie mich.
Er geht, wütend.
SCULLY: Wo wollen Sie hin?
MULDER: Jemanden finden, von dem ich weiß, dass er ein Komplott geschmiedet hat, um zu täuschen, zu verleiten und zu verschleiern.
Scully sieht Duff an und seufzt.
Botschaft von Burkina Faso
Washington, D.C.
18:45 Uhr
Mulder wird in das Büro von Minister Diabria geführt.
SEKRETÄRIN: Herr Minister, dies ist Agent Mulder vom FBI.
MULDER: Danke, dass Sie mich zu so später Stunde noch empfangen, Sir.
DIABRIA: Ich hatte in dieser Angelegenheit keine große Wahl. Jemand von den Vereinten Nationen hat direkt mit dem Botschafter gesprochen. Was ist so wichtig, dass es nicht warten kann?
MULDER: Bei allem Respekt, Sir, ich glaube, das wissen Sie beretis.
DIABRIA: Tue ich das?
MULDER: Auf einem Flug aus Ihrem Land vor etwa drei Monaten ist etwas passiert - etwas, von dem Sie sich gezwungen sahen, es sogar vor Ihrem eigenen Botschafter zu verbergen. Das Außenministerium sagte, die Bitte, die Untersuchung des Todes dieses Mannes einzustellen, kam direkt von Ihnen.
Er zeigt ihm das Bild des toten Mannes aus dem Flugzeug.
MULDER: Nun, ich verstehe die Notwendigkeit, Ihre diplomatische Position zu schützen, aber es sind noch mehr Menschen gestorben, Sir.
DIABRIA: Selbst wenn ich Ihnen sagen würde, was ich weiß, würden Sie es nie glauben.
MULDER: Sie würden überrascht sein, was ich glaube, Sir.
DIABRIA: Ich hatte gehofft, wenn ich meine Augen schließe, würde es dieses Mal weggehen.
MULDER: Dieses Mal?
DIABRIA: Mein Volk ... die Bambara, sind Bauern. Ich bin damit aufgewachsen, die alten Geschichten zu hören und sie zu glauben, wie nur ein Kind zu glauben fähig ist.
MULDER: Was sind das für Geschichten?
DIABRIA: Die Teliko ... Geister .... der Luft.
Das Krankenhaus. Ein Wachmann, der gelangweilt aussieht, sitzt vor einem Isolationszimmer. Ein Pfleger betritt Aboahs Zimmer. Die Stimme des Ministers isz zu hören, der aus dem Off erzählt.
DIABRIA: (V.O.) Es wurde gesagt, dass sie tagsüber an geschlossenen, dunklen Orten ruhten, tief in Baumhöhlen und in Löchern unter der Erde, die selbst für ein Kind zu klein waren, um sich zu verstecken.
Der Pfleger sieht sich um. Das Zimmer ist leer. Er klopft an die Badezimmertür.
PFLEGER: Mr. Aboah?
Keine Antwort.
DIABRIA: (V.O.) Nur wenn die Sonne unterging, wenn der Rest der Welt schlief, würden sie herauskommen.
Der Pfleger rollt einen Essenswagen aus dem Raum, dessen unterste Schublade sich gerade von alleine schließt.
MULDER: herauskommen, um was zu tun, Sir?
DIABRIA: Ich war sieben Jahre alt. Als ich eines Nachts wach lag, sah ich ihn. Er stand über mir. Sein Haar war wie Stroh .... seine Augen wie Wasser und starrten auf mich herab. Ich schloss meine Augen und schrie und fühlte, wie ich in die Luft gerissen wurde, aber als ich meine Augen öffnete, sah ich meinen Vater, der mich festhielt.
MULDER: Dann war es ein Albtraum.
DIABRIA: Das hat mein Vater gesagt, und ich habe ihm geglaubt, bis zum nächsten Tag ... bis sie meinen Cousin gefunden haben, tot zwischen seinem Vieh, der genauso aussah wie dieser Mann.
Er hält das Bild des toten Flugzeugmannes hoch.
Der Essenswagen wurde im Krankenhausflur abgestellt.
DIABRIA: (V.O.) Deshalb wusste ich, als dieses Foto vor drei Monaten auf meinen Schreibtisch kam, dass der Teliko mehr als nur eine Kindergeschichte war. Ich wusste, er war real. Ich wusste, dass er hier war.
Eine kleine Schublade im Boden des Essenswagens öffnet sich und offenbart Aboahs Augen, die herausschauen.
Röntgenraum des Krankenhaus
SCULLY: Dieser Patient scheint etwas in seinem Hals zu haben, eine Art anormales Knochenwachstum, oder vielleicht etwas Fremdes, das in seiner Speiseröhre steckt.
DR. BRUIN: Das könnte vieles sein. Sie wären erstaunt, was ich in der Notaufnahme schon alles aus dem Hals von Leuten entfernt habe.
SCULLY: Nun, das ist nur ein Teil davon. Ich habe etwas noch Beunruhigenderes entdeckt, als seine PET-Serie zurückkam. Schauen Sie genau hier auf dem Sagittalschnitt, direkt unter dem Hypothalamus.
DR. BRUIN: Das muss ein Fehler sein.
SCULLY: Das ist kein Fehler. Dieser Patient hat keine Hirnanhangsdrüse.
DR. BRUIN: Aber das ist nicht möglich.
SCULLY: Ich kann nicht einmal anfangen zu erklären, was wir hier sehen, Sir. Ich hoffe nur, dass dieser Patient uns einige der Antworten liefern kann.
Mulder betritt den Raum.
MULDER: Sie werden ihn erst einmal finden müssen.
SCULLY: Wovon reden Sie?
MULDER: Ich habe Sie unten in der Quarantäne gesucht. Samuel Aboah ist weg. Verschwunden.
Scully sieht schockiert aus.
Nacht. Duff geht zu seinem Auto. Er wird von Aboah aufgeschreckt.
DUFF: Samuel? Sie haben mich erschreckt. Wurden Sie aus dem Krankenhaus entlassen?
ABOAH: Ja.
DUFF: Ist alles in Ordnung? Samuel? Wollten Sie etwas mit mir besprechen?
Aboah nickt. Duff lacht.
DUFF: Na, kommen Sie schon. Ich fahre Sie nach Hause. Wir können auf dem Weg darüber reden. Sie haben Glück, dass ich länger gearbeitet habe.
ABOAH: Ja. Glück gehabt.
DUFF: Kommen Sie, fahren wir.
Aboah versteckt das lange Rohr, das er aus seinem Hals gezogen hat, hinter seinem Rücken.
Der Krankenhauskorridor, neben dem Essenswagen. Mulder sieht in der Schublade nach. Scully telefoniert mit jemandem.
SCULLY: Wann ist das passiert?...Danke, Lieutenant. Ich weiß es zu schätzen.
Sie legt auf.
SCULLY: Mulder...
Mulder holt etwas aus der Schublade.
MULDER: Ich glaube, das war sein Fluchtwagen.
Er sieht sich den oberen Teil des Wagens an und findet einen der Samen.
MULDER: Er hat seine Götterspeise nicht einmal angerührt.
SCULLY: Lassen Sie uns gehen. Das war die Polizei von Philadelphia. Marcus Duffs Auto wurde verlassen aufgefunden, die Schlüssel steckten noch im Zündschloss und die Motorhaube war noch heiß.
Mulder nickt.
Duff liegt erstarrt und verängstigt da, als Aboah einen schlanken Metallgegenstand herauszieht und ihn mit einem knackenden Geräusch in Duffs Nase schiebt. Er wird von einem Polizisten unterbrochen, der mit einer Taschenlampe vorbeikommt. Der Polizist findet Duff mit dem Gegenstand, der aus seiner Nase ragt. Ein großes offenes Abflussrohr befindet direkt neben ihm. Der Polizist ruft über sein Funkgerät um Hilfe.
POLISIT: 6834, brauche einen Krankenwagen in der Gasse hinter 1163 West Cherry.
Duff wird gerade in einen Krankenwagen geladen.
SCULLY: Wissen Sie, was mit ihm passiert ist?
LT. MADSON: Ich werde noch nicht einmal versuchen zu raten, was mit ihm passiert ist, aber er ist am Leben.
SCULLY: Was ist mit Aboah? Irgendein Hinweis darauf, wo er sein könnte?
LT. MADSON: Wir suchen immer noch die Gegend ab. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.
Mulder und Scully gehen weg.
SCULLY: Er muss hier irgendwo in der Nähe sein, Mulder. Er kann nicht weit gekommen sein.
MULDER: Dieser Typ kann sich in eine Kaffeedose quetschen, Scully. Er könnte überall sein.
SCULLY: Sie werden ihn finden.
MULDER: Er wird ein anderes Opfer finden.
SCULLY: Woher wissen Sie das?
MULDER: Weil wir ihn unterbrochen haben, bevor er es zu Ende bringen konnte.
Sie steigen in ihr Auto ein.
SCULLY: Er hat seinen Mord an Duff unterbrochen?
MULDER: Das Töten ist nur nebensächlich, denke ich, Scully, für ein viel grundlegenderes Bedürfnis.
SCULLY: Welches Bedürfnis?
Mulder startet das Auto und sie fahren los.
MULDER: Wenn Aboah keine Hypophyse hat, dann würde seinem Körper die Fähigkeit fehlen, selbst Melanin zu produzieren, richtig?
SCULLY: Theoretisch, ja.
MULDER: Nun, als Sie ihn untersucht haben, haben Sie nicht ein einziges Albino-Merkmal oder Eigenschaft festgestellt.
SCULLY: In Anbetracht seiner PET-Scan-Ergebnisse weiß ich nicht einmal, wie er es geschafft hat, am Leben zu bleiben.
MULDER: Das ist es, wovon ich rede, Scully, Überleben. Und nicht nur das von Aboah. Ich denke, die Anomalie, die Sie beobachtet haben, ist nicht nur physiologisch, ich denke, sie ist vielleicht evolutionär bedingt.
SCULLY: Wovon reden Sie?
MULDER: Ein verlorener Stamm, ein Clan von Albinos aus der Subsahara, die durch ihr gemeinsames angeborenes Defizit verbunden sind und sich über Generationen angepasst haben, indem sie ....
SCULLY: Was, indem sie die Hormone anderer Leute gestohlen haben?
MULDER: Irgendwie hat es Aboah geschafft, zu überleben.
SCULLY: Nun, wie auch immer er es geschafft hat, zu überleben - ich meine, was.... lässt Sie glauben, dass er kein Einzelfall ist?
MULDER: Wegen etwas, das mir gestern Abend jemand erzählt hat.
Er macht eine Pause.
MULDER: Ein afrikanisches Volksmärchen.
SCULLY: Sie stützen diese Theorie also auf ein Volksmärchen?
MULDER: Es ist nur eine andere Art, die gleiche Wahrheit zu beschreiben, richtig? Ich meine, alle neuen Wahrheiten beginnen als Ketzerei und enden als Aberglaube. Wir ... wir fürchten das Unbekannte, also reduzieren wir es auf die Begriffe, die uns am vertrautesten sind, ob das nun ein Volksmärchen ist, oder eine Krankheit, oder eine ... Verschwörung.
Er lächelt.
SCULLY: Nun, selbst wenn Sie recht haben, ich meine, besonders wenn Sie recht haben, warum sollte er sein eigenes Land verlassen, um hierherzukommen?
MULDER: Kostenloses Kabelfernsehen. Ich weiß nicht, aus denselben Gründen, aus denen jeder in dieses Land kommt. Freiheit, die Freiheit, seine eigenen Interessen zu verfolgen.
Er bemerkt ein baufälliges Gebäude.
MULDER: Sehen Sie sich das an.
SCULLY: Was machen Sie da?
Mulder hält den Wagen an.
MULDER: Das ist eine Abbruchstelle.
Sie steigen aus dem Auto aus.
SCULLY: Warum sind wir hier, Mulder?
MULDER: Pendrell hat Asbestfasern auf Owen Sanders' Körper gefunden. Und man entfernt Asbest aus einem alten Gebäude, bevor man es abreißt. Es muss irgendwoher kommen.
Sie betreten das alte Gebäude und teilen sich auf. Mulder klettert auf eine Leiter. Aboah, der sehr blass aussieht, sieht ihm zu. Mulder wird im Nacken getroffen, er zieht einen Dorn heraus.
MULDER: Aua.
Mulders Sicht wird unscharf.
MULDER: Scully?
Er ruft.
MULDER: Scully!
Scully ist in einem anderen Teil des Gebäudes.
SCULLY: Mulder?
Mulder lässt seine Taschenlampe fallen und wird ohnmächtig.
SCULLY: Mulder? Mulder?
Sie klettert die gleiche Leiter hinauf, die Mulder kurz zuvor hinter sich gelassen hat.
SCULLY: Mulder?
Sie sieht seine heruntergefallene Taschenlampe und den Lüftungsschacht in der Nähe. Sie schaut in die Öffnung.
SCULLY: Mulder?
Sie klettert durch die Öffnung. Aboah beobachtet sie durch ein Gitter. Scully sieht den blassen, toten Kittel. Dann sieht sie Mulder. Sie krabbelt zu ihm.
SCULLY: Mulder! Mulder, sind Sie in Ordnung?
Keine Reaktion, seine Augen sind starr. Sie hört, wie jemand schnell näher kommt, dann erscheint Aboah um die Ecke. Scully lässt ihre Taschenlampe fallen und feuert mit ihrer Waffe auf Aboah. Die Kugeln schlagen in die Wand ein, Aboah ist weg. Scully krabbelt zurück zu Mulder.
SCULLY: Es ist in Ordnung, Mulder. Ich bin hier, okay?
Scully greift über ihn hinweg und stößt eine Lüftungsabdeckung heraus, die in einen Hofbereich mit zwei Leichen führt. Sie springt hinunter und zieht Mulder heraus.
SCULLY: Tut mir leid, Mulder.
'#Sie lässt ihn zu Boden fallen, dann wählt sie mit ihrem Mobiltelefon, mit dem Rücken zu Mulder.
SCULLY: Ja, hier ist Dana Scully vom FBI und bittet um sofortige Sanitäter- und Polizeiunterstützung. Ich bin im Liberty Plaza...Meine Dienstmarkennummer? JTT0331613.
Mulder sieht Aboah am Eingang zum Lüftungsschacht, kann sich aber nicht bewegen. Er sieht sehr verzweifelt aus. Er schaut immer wieder von Scully zu Aboah und versucht, zu sprechen. Scully ist immer noch am Telefon mit der Notrufzentrale.
SCULLY: Nein. Liberty Plaza. Da ist eine Abbruchstelle auf der Nordseite der Straße.
Mulder starrt verzweifelt auf Scullys Hinterkopf und versucht, mittels seiner Augen zu warnen, als Aboah beginnt, sich auf sie zu bewegen. Scully versteht nun Mulders Warnung, und dreht sich feuernd zu Aboah um, trifft ihn mitten in der Luft. Mulder schließt seine Augen vor Erleichterung. Scully sieht Aboah an, der noch lebt, aber verletzt ist, dann geht sie zu Mulder.
Scully tippt in ihrem Büro.
SCULLY: (V.O.) Special Agent Dana Scully, Einsatzbericht Nummer 74. Trotz eines akuten Traumas an seiner Hypophyse, wurde Marcus Duff heute früh aus dem Mt. Zion Medical Center entlassen. Es wird erwartet, dass er vor einer Grand-Jury im Kapitalverbrecherprozess gegen Samuel Aboah aussagt, der des fünffachen Mordes angeklagt ist.
Aboah befindet sich in einem Krankenhauszimmer.
SCULLY: (V.O.) Es bleibt jedoch ungewiss, ob Aboah lange genug leben wird, um vor Gericht zu erscheinen. Seine Reaktion auf die Hormontherapie war schwach, seine Verschlechterung schrittweise. Meine Überzeugung bleibt bestehen, dass der Mechanismus, durch den Aboah tötete und seinerseits überlebte, nur durch die medizinische Wissenschaft erklärt werden kann, und dass die Wissenschaft schließlich seinen Platz im größeren Kontext der Evolution entdecken wird. Aber was die Wissenschaft vielleicht nie erklären kann, ist unsere unbeschreibliche Angst vor dem Fremden unter uns; eine Angst, die uns oft dazu treibt, nicht nach Verständnis zu suchen, sondern zu täuschen, zu verleiten und zu verschleiern. Um die Wahrheit nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst zu verbergen.
Mitgeschrieben von:[Bearbeiten]
- Autor:CarriK
- Übersetzung: DeepL Translator
- Dt. Überarbeitung: CayceP