4X02 Unruhe (deutsches Transkript)
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Die Charaktere, Handlungen, Zitate usw., die im folgenden Transkript Erwähnung finden sind © Chris Carter/1013/Fox Entertainment und (in der deutschen Fassung) Cinephon Synchron/ProSieben, sofern es nicht dabei um eine Übersetzung des englischen Transkripts handelt. Diese Abschrift ist ohne explizite Erlaubnis von den Rechtehaltern von Fans für Fans als Hommage an Akte X erstellt worden und dürfen nur nicht-kommerziell verwendet werden. Und dienen zur Zugänglichmachung zugunsten behinderter Menschen sowie zur Verwendung als Zitat. Wir verfolgen keinerlei finanzielle Absichten. Die Texte selbst sind Eigentum des jeweiligen Autors. |
Anmerkung von CayceP: Dies hier ist eine Übersetzung des Originals, keine Abschrift der deutschen Episode.
Traverse City, Michigan
Es regnet stark vor der Kelso Drogerie mit einem Schild, das für "Passport Fotos While-U-Wait" (Sofort Passfotos) wirbt. Ein gelber Volkswagen fährt vor. Darin sitzen Mary und Billy. Billy schaut sich nervös um, während Mary den Rückspiegel einstellt und Lippenstift aufträgt.
BILLY: Es ist nur ein verdammtes Passfoto. Es ist nicht das Cover der 'Vogue'.
MARY: Es gibt keinen Grund, dass ich darauf wie die Hölle aussehen muss, oder? Jetzt beruhige dich.
BILLY: Wir haben einen Zeitplan hier.
MARY: Ich weiß, dass wir hier einen Zeitplan haben.
Billy rückt den Spiegel zurecht und sieht etwas.
BILLY: Verhalte dich unauffällig.
Ein Polizeiauto fährt vorbei.
MARY: Ich bin in 10 Minuten zurück.
BILLY: Sagen wir 5. Ich bin gleich wieder da.
MARY: Entspann dich, Billy.
Mary steigt aus dem Auto, öffnet einen Regenschirm und geht in die Drogerie.
Drinnen bereitet sich der Drogist darauf vor, Marys Foto zu machen. Mary zieht einen Fotohintergrundrollo herunter.
DROGIST: Nur noch ein bisschen tiefer. Ja, so ist es gut. Ja ... breites Lächeln ... ja ... bleiben Sie so.
Er macht ein Foto von einer lächelnden Mary.
DROGIST: Haben Sie eine große Reise geplant?
MARY: Oh, Sie wissen schon. Nichts Besonderes. Nur gut, einen Reisepass zu haben.
DROGIST: Oh, es sieht aus, als würde es aufklaren. Könnte doch noch ein schöner Tag werden. Es wird nur ein paar Minuten dauern. Das macht dann 6,95 Dollar.
Ein Mann in einem gelben Regenmantel mit Kapuze betritt die Drogerie. Mary kramt nach ihrer Brieftasche.
MARY: Toll. Ich habe mein Geld im Auto gelassen. Ich bin gleich wieder da.
DROGIST: Ich werde hier sein.
Sie öffnet ihren Regenschirm und geht wieder hinaus in den Regen. Der Mann im gelben Regenmantel geht an der Theke vorbei, verlässt aber den Laden, ohne etwas zu kaufen. Draußen geht Mary zum Wagen. Der Schatten eines vermummten Mannes erscheint auf der Rückseite ihres Schirms und wird größer. Es gibt ein polterndes Geräusch.
MARY: Au! Hey, du Trottel!
Der Kapuzenmann, derselbe aus der Drogerie, geht vorbei. Mary untersucht ihre rechte Schulter und hält sie sich, während sie einige Stufen hinunter zu Billys Auto stolpert.
MARY: Was? Billy? Billy, jemand hat mir etwas angetan, Billy.
Als sie auf die Fahrertür des Autos zugeht, sieht sie Billy zurückgesackt im Sitz, regungslos, mit viel Blut, das von seinem linken Ohr herunterläuft. Mary stöhnt, versucht sich am Auto abzustützen, lässt dann den Schirm fallen und fällt auf den Bürgersteig. Sie kämpft darum, das Bewusstsein aufrechtzuerhalten, und sieht schemenhaft, wie ein Auto auf sie zukommt und der Kapuzenmann aus dem Auto aussteigt und auf sie zugeht.
Im Inneren der Drogerie sieht der Drogist ungeduldig aus.
DROGIST: Verdammt!
Er zieht das Bild vom Filmträger ab. Anstatt der lächelnden Mary, die er fotografiert hat, zeigt das Foto ein Bild von Mary, die vor Angst schreit.
DROGIST: Mein Gott!
Long Lake Road
Nord-Michigan
5:10 Uhr
Mulder fährt, während Scully eine Akte durchgeht, die das Foto enthält, das der Drogist von Mary LeFante gemacht hat.
MULDER: Was denken Sie darüber, Scully?
SCULLY: Wurde die örtliche Polizei von dem Entführer dieser Frau kontaktiert? Keine Forderung nach Lösegeld?
MULDER: Nein, leider nicht. Es sind schon drei Tage vergangen.
SCULLY: Irgendwelche weiteren Hinweise?
MULDER: Nein, auch keine Haar- und Faserspuren. Der Regen hat alles weggespült. Die Autopsie des toten Freundes hat allerdings etwas ergeben. Es ist eine Einstichwunde durch das linke Trommelfell und ins Gehirn, möglicherweise von einer langen Nadel oder Ahle.
SCULLY: Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie Sie und ich in diese Untersuchung hineinpassen.
MULDER: Sehen Sie denn nicht das Foto?
SCULLY: Ich nehme an, dass das von demjenigen aufgenommen wurde, der sie entführt hat.
MULDER: Es wurde von einem fünfundsechzigjährigen Drogisten aufgenommen, kurz bevor sie entführt wurde. Das ist ein Passfoto aus einer örtlichen Drogerie. Der Drogist, der dieses Foto gemacht hat, ist die letzte bekannte Person, die Mary LeFante gesehen hat. Nur behauptet er, dass das nicht das Foto war, das er machte. Er sagt, das Foto, das er machte, sei in jeder Hinsicht normal gewesen. Er meldete sich erst bei der Polizei, als er hörte, dass die Frau vermisst wird.
SCULLY: Nun, wer auch immer dieses Foto gemacht hat, war offensichtlich in die Entführung der Frau involviert.
MULDER: Das sollte man meinen.
In der Drogerie. Der Drogist legt die Kamera der Firma ETAP auf den Tresen.
DROGIST: Das verdammte Ding. Hier ist sie, so wie ich sie zurückgelassen habe. Sie war hinter Schloss und Riegel.
SCULLY: Ist das der Ort, wo Sie sie aufbewahren?
DROGIST: Ja.
SCULLY: Was dagegen, wenn ich einen Blick darauf werfe?
DROGIST: Ja, überzeugen Sie sich. Zuerst dachte ich, ich hätte etwas falsch gemacht, als ich das Foto gemacht habe. Sehen Sie, da ist dieses Stück Papier, das Sie abziehen müssen. Sie müssen das genau richtig machen.
Scully kniet sich hinter den Tresen, wo der Film der Marke ETAP aufbewahrt wird. Sie bemerkt, dass der Drogist eine Schiene an seinem rechten Bein hat.
MULDER: Ich bin sicher, Sie haben das richtig gemacht.
SCULLY: Ihr Film ist abgelaufen.
Der Drogist ist verwirrt.
DROGIST: Ist das gegen das Gesetz?
SCULLY: Nein, ich habe nur eine Beobachtung gemacht.
DROGIST: Ich bekomme nicht viele Anfragen für Passfotos, wissen Sie. Der Kopierladen drüben im Einkaufszentrum macht sie billiger.
Das Telefon klingelt.
DROGIST: Entschuldigen Sie mich. Ich hoffe, Sie finden die junge Frau gesund und munter.
Scully hat einen Heizstrahler direkt unter dem Regal, in dem der Film liegt, bemerkt. Der Drogist humpelt in den hinteren Teil des Ladens, um ans Telefon zu gehen.
Mulder lächelt sie an.
MULDER: Also, wer von uns beiden darf den Elektroschocker bei Bruno Hauptmann da hinten einsetzen?
SCULLY: In Ordnung, er passt also nicht gerade als Verdächtiger. Mulder, sehen Sie sich das mal an. Sehen Sie diese Schlieren hier. Ich denke, dass es ein Hitzeschaden ist. Mit dem Heizgerät unter dem Film direkt hier, ist die Emulsion wahrscheinlich geschmolzen.
MULDER: Sie meinen also, das würde es so aussehen lassen, als hätte sie schreiend für ein Passfoto posiert?
SCULLY: Außerdem ist der Film seit zwei Jahren abgelaufen.
MULDER: Oh.
Mulder nickt mit einem leichten Lächeln auf seinem Gesicht. Scully bemerkt das und klingt immer weniger überzeugt, während sie spricht.
SCULLY: Die, die fotografischen Chemikalien könnte sich verändert haben. Die, die Farbstoffe ... verblassen, sie ... in Ordnung, also was ist Ihre Theorie?
MULDER: Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Theorie habe.
Officer Trott betritt die Drogerie und geht auf Mulder und Scully zu.
TROTT: Entschuldigen Sie bitte. Sind Sie die beiden FBI-Agenten?
MULDER: Ja, Agents Mulder und Scully.
TROTT: Es tut uns leid, dass wir Sie den ganzen Weg aus Washington hergebracht haben. Ich fürchte, wir haben Ihre Zeit verschwendet.
Der Wohnort von Mary LeFante. Eine Reihe von Beamten führen eine Untersuchung durch, machen Fotos und sammeln Beweise. Mulder und Scully kommen herein, werden von Officer Trott in die Küche geführt.
TROTT: Inspector Puett. Das sind die Agents Scully und Mulder.
Trott geht.
PUETT: Agents.
MULDER: Inspector.
PUETT: Postinspector der Vereinigten Staaten. Mein Büro untersucht einen Postdiebstahl - einen, den wir zu Ihrer vermissten Person, Ms. Mary Louise LeFante, zurückverfolgt haben.
SCULLY: Sie war eine Postangestellte?
PUETT: Sie arbeitet als Sortiererin in der Kurland Hills Filiale. Nicht zufällig hat eine Anzahl von unsignierten Kreditkarten, die durch diese Filiale gingen, es nie zu ihren jeweiligen Besitzern geschafft.
Er zeigt ihnen eine Tasche mit Kreditkarten, die am Tatort gefunden wurde.
MULDER: Mary LeFante hat sie abgefangen?
PUETT: Und ihr kürzlich verstorbener Freund hat sie unterschrieben. Wir haben ihn überprüft, er war in Fälschungen, Scheckbetrug und so weiter verwickelt.
Mulder sieht sich eine Anzahl von normal aussehenden Polaroidfotos an, die von Magneten am Kühlschrank gehalten werden.
SCULLY: Das Passfoto von Mary LeFante. Wissen Sie, wie schnell sie die Stadt verlassen wollte?
Puett schüttelt den Kopf.
SCULLY: Wusste sie von Ihren Ermittlungen?
PUETT: Wahrscheinlich, obwohl wir uns nicht speziell auf sie konzentriert haben, bis zu dieser Woche, nachdem sie als vermisst gemeldet wurde.
SCULLY: Und Sie denken, dass sie ihr eigenes Verschwinden vorgetäuscht hat?
PUETT: Nun, für mich sieht es so aus.
MULDER: Ja, aber warum sollte sie ihren Freund durch das Ohr erstechen? Die Magie war weg? Haben Sie hier irgendwo eine Kamera gefunden?
Puett schüttelt den Kopf.
Mulder und Scully gehen die Treppe hinauf in Marys Schlafzimmer.
SCULLY: Sie glauben also, dass diese Frau das Foto von sich in der Drogerie platziert hat?
MULDER: Wozu sollte das gut sein?
Scully zuckt verwirrt mit den Schultern.
SCULLY: Ich ...
Mulder geht in den Einbauschrank.
MULDER: Hier ist sie.
Er kommt mit einer Polaroidkamera heraus.
MULDER: Treten Sie zurück, Scully, sie ist geladen.
Er legt seine Hand über die Linse und macht ein Foto. Er knipst mehrere andere, während sie sich unterhalten.
SCULLY: Was machen Sie da?
MULDER: In den sechziger Jahren wurde ein Hotelpage namens Ted Serios berühmt dafür, dass er sogenannte 'Gedankenfotos' machte. Er behauptete, dass er durch die Konzentration auf ein unbelichtetes Filmnegativ eine fotografische Darstellung dessen schaffen konnte, was er in seinem Kopf sah. Er erschuf Landschaften, Kathedralen, die Königin von England.
SCULLY: 'Gedankenfotos?'
MULDER: Auch bekannt als 'Skotographien'. Die Literatur über Gedankenfotografie geht fast bis zu Louis Daguerre (Anmerkung: einer der Pioniere der Fotografie) zurück.
SCULLY: Das macht es also legitim?
MULDER: Sehen Sie sich das an.
Die Bilder auf den Abzügen fangen an, sich zu entwickeln. Jeder zeigt ein verzerrtes Bild einer schreienden Mary, nicht unähnlich dem Drogeriefoto. Es sind auch mehrere verzerrte, schädelähnliche Bilder auf jedem Foto zu sehen.
SCULLY: Oh mein Gott!
MULDER: Ich glaube, er war hier, Scully.
SCULLY: Wer war hier?
MULDER: Der Entführer von Mary LeFante. Ich glaube, er hat sie gestalkt.
Er geht durch eine Außentür auf eine Veranda, in Richtung der Stufen auf die Veranda und dann zu einem Fenster an der Wand in der Nähe des Schranks.
MULDER: Er könnte genau hier heraufgekommen sein. Ich glaube, er kam hier rein und sah sie durch das Fenster an, so nah. Nah genug, um den Film in dieser Kamera zu beeinflussen.
SCULLY: Psychische Fotografie? Mulder, ich denke, dass es offensichtlich ist, dass jemand diese Bilder manipuliert hat und sie so platziert hat, dass man sie hier findet. Vielleicht als eine Art Ablenkungsmanöver.
MULDER: Um was zu vertuschen? Hier geht es nicht um Postbetrug, Scully, das ist nur nebensächlich. Was wäre, wenn ... was wäre, wenn ... jemand diese Fähigkeit hätte? Ein Bild wie dieses wäre ein Blick in den Verstand dieser Person.
SCULLY: In ihre dunkelsten Fantasien.
MULDER: Die Fantasie eines Mörders.
Eine Landstraße in einer ländlichen Gegend. Als die Autos vorbeifahren, steht Mary LeFante, die in Unkraut am Straßenrand lag, auf und geht auf die Straße zu. Sie trägt ein Nachthemd. Ausdruckslos geht sie die Straße entlang. Ein Auto hupt sie an, dann fährt ein Polizeiauto hinter ihr her.
Mary LeFante wird auf einer Trage durch das Krankenhaus gerollt. Eine Arztin, eine männliche Pflegekraft und Mulder und Scully stehen bei der Trage.
ÄRZTIN: Sie ist nicht ansprechbar. Wir haben eine vorläufige Blutuntersuchung auf Vergiftung mit ihr gemacht und Spuren von Morphin und Scopolamin gefunden.
SCULLY: Dämmerschlaf.
MULDER: Das zahnärztliche Narkosemittel.
ÄRZTIN: Es ist im Grunde ein Schmerzmittelcocktail. Es wurde auch für Frauen in den Wehen eingesetzt.
MULDER: Würde das für ihren Zustand verantwortlich sein?
SCULLY: Nein, das würde es nicht.
Scully untersucht Marys Pupillen, während sie durch den Gang gehen.
MULDER: Was würde das?
Scully spricht mit der Ärztin.
SCULLY: Machen Sie ein PET bei ihr.
Ein paar Minuten später wird Mary von einer männlichen technischen Fachkraft in den Positronen-Emissions-Tomograph gefahren.
TECHNISCHE FACHKRAFT: Alles bereit.
Im Nebenraum sehen Mulder, Scully und die Ärztin zu, wie eine anderen männlichen technischen Fachkraft ein Terminal bedient, das die Ergebnisse eines Scans von Marys Gehirn zeigt. Der Scan zeigt das Gehirn in Blau, aber es gibt große grüne Bereiche und mehrere rote Bereiche. Scully zieht eine Grimasse, als sie die Ergebnisse sieht.
SCULLY: Oh mein Gott.
MULDER: Was ist los?
SCULLY: Sie wurde einer sogenannten transorbitalen Lobotomie unterzogen. Früher war es als Eispickel-Lobotomie bekannt. Es beinhaltet das Einführen eines Leukotoms durch die Augenhöhlen.
MULDER: Wir suchen also nach einem Arzt? Jemanden mit Ausbildung?
ÄRZTIN: Nicht nach dem hier zu urteilen.
SCULLY: Wer immer das getan hat, Mulder, hat es falsch gemacht.
Durch den Lautsprecher hören sie Mary aus dem Untersuchungsraum stöhnen.
MARY: Un ... Un ... Unruhe ... Unruhe ...
Mulder schaltet die Sprechanlage ein.
MULDER: Mary?
MARY: Un ... Un ...
MULDER: Sie sollten besser reingehen und sie rausholen.
Der Arzt und die männlichen technische Fachkraft gehen in den Untersuchungsraum und holen Mary aus dem Tomographen.
MARY: Unruhe ... Un ... Unruhe ...
Officer Trott betritt mit Mulder und Scully den angrenzenden Raum.
TROTT: Wir haben gerade den Anruf bekommen. Es hat eine zweite Entführung gegeben.
An einem unbekannten Ort. Ein Licht wird eingeschaltet und zeigt eine Frau, die offensichtlich an einen Stuhl gefesselt ist, mit Klebeband über ihrem Mund. Sie stöhnt und wehrt sich. Es ist ein unbekannter Mann bei ihr, der sanft auf Deutsch mit ihr spricht. Während sie sich wehrt, sieht sie, wie er ein Leukotom - eine ca. 20 cm lange Stahlnadel mit einem Griff - auf einen Metalltisch neben ihr legt.
'MANN:' (auf Deutsch) Unruhe. Hab keine Angst. Ich werde dir helfen. Du wirst deine Unruhe bald vergessen ... deine Unruhe vergessen.
Der Midlothian Corporate Park. Scully fährt vor. Sie geht durch ein mit Plastikplanen verkleidetes Baugerüst, vorbei an Rettungskräften, die eine Bahre mit einer Leiche schieben. Sie findet Mulder in einem Büro innerhalb des Gebäudes. Andere Polizeikräfte untersuchen den Tatort.
SCULLY: Mulder.
MULDER: Charles Selchik, Wirtschaftsprüfer.
Er deutet auf den Umriss einer Leiche, die auf dem Boden liegt.
MULDER: Tot durch eine Stichwunde durch das Ohr. Das Reinigungsteam hat die Leiche gefunden.
SCULLY: Was ist mit der vermissten Frau?
MULDER: Seine Bürokraft, Alice Brandt, 32 Jahre alt. Ihre Familie hat bestätigt, dass sie gestern Abend noch gearbeitet hat.
SCULLY: Was ist ihre Verbindung zum ersten Opfer?
MULDER: Anscheinend keine, aber die Vorgehensweise ist die gleiche.
SCULLY: Ja, die Uhr läuft.
MULDER: Ja. Ich muss immer wieder an dieses Wort denken, das Mary LeFante wiederholt hat - 'Unruhe'. Ich habe im Telefonbuch von Michigan nachgesehen. Es taucht unter drei verschiedenen Schreibweisen auf, aber keine innerhalb von 80 Meilen (ca. 129 km) von hier.
SCULLY: Es könnte als Wort von Bedeutung sein.
MULDER: Das habe ich auch schon gedacht. Anscheinend bedeutet es im Deutschen 'Aufruhr' oder 'Streit'.
SCULLY: 'Unruhe.'
MULDER: Sie hatten Deutsch in der Highschool, Scully?
SCULLY: Am College.
MULDER: Unruhe, hm?
SCULLY: Ich arbeite an diesen Tatortfotos von der ersten Entführung. Wenn wir Glück haben, haben wir es mit jemandem zu tun, der Ersatzbefriedigung davon bekommt, an den Ort eines Verbrechens zurückzukehren.
MULDER: Er war nicht dort, Scully.
SCULLY: Woher wollen Sie das wissen?
MULDER: Das hätte die Fotos beeinflusst. Trott, was haben Sie gefunden?
TROTT: Nicht viel. Hier gibt es weder Kameras noch Filme. Es sind alles nur Büros von Buchhaltern, also weiß ich nicht, warum es welche geben sollte.
SCULLY: Ist es das, wonach wir hier suchen, Mulder? Noch mehr Beweise für übersinnliche Fotografie?
MULDER: Das könnte der einzige Beweis sein, den wir bekommen.
SCULLY: Ich habe ein forensisches Team vom FBI aus Detroit kommen lassen.
MULDER: Was sollen die denn hier finden? Dieser Typ ist offensichtlich sehr gut in dem, was er tut. Er hat keine Zeugen hinterlassen, keine Fingerabdrücke. Das einzige, was er hinterlassen hat, sind diese Fotos, was mich zu der Annahme führt, dass er nicht einmal weiß, dass er diese Fähigkeit hat.
SCULLY: Wir haben hier auch keine neuen übersinnlichen Fotos gefunden.
Mulder fährt fort, die Schreibtische zu durchsuchen. Scully sieht etwas draußen und schaut auf ein Foto in der Akte, die sie in der Hand hält.
SCULLY: Warten Sie einen Moment.
Dann geht sie zum Fenster, um einen besseren Blick darauf zu werfen. Sie schaut auf ein Schild über dem Gerüst, durch das sie vorhin gegangen ist.
SCULLY: Ich möchte Ihnen etwas zeigen.
Sie und Mulder gehen zurück durch das plastikverhüllte Gerüst. Sie nähern sich einem markanten Schild für die Firma Iskendarian Construction.
SCULLY: Genau hier. Das hier.
Sie zeigt ihm ein Foto vom ersten Tatort, das das gleiche Schild in der Gegend zeigt.
SCULLY: Und sehen Sie. Es ist die gleiche Firma. Was, wenn der Entführer auf beiden Baustellen gearbeitet hat? Von diesen beiden Aussichtspunkten aus hätte er die beiden Frauen ausmachen können.
MULDER: Sie könnten recht haben, Scully, Sie sollten das überprüfen. Lassen Sie mich wissen, was Sie finden.
SCULLY: Wo werden Sie denn sein?
MULDER: Ich werde wieder in D.C. sein. Ich möchte, dass die Fotosondereinheit das überprüft. Ich glaube immer noch, dass die Antwort hier drin ist.
SCULLY: Was ist, wenn nicht, Mulder? Die Zeit dieser Frau läuft ab.
MULDER: Nun, das ist ein Grund mehr, den einzigen belastbaren Beweis, den wir haben, vollständig zu untersuchen. Ich melde mich.
Der unbekannte Ort. Der Mann legt ein Nachthemd, ähnlich dem, das Mary LeFante trug, als sie gefunden wurde, über Alice.
MANN: (auf Deutsch) Das ist für dich. Es ist wie das, das sie getragen hat.
Das Klebeband über Alices Mund löst sich.
ALICE: Oh, geh weg von mir! Geh weg von mir, du Bastard! Lass mich los! Nein! Nein!
MANN: Shh ... shh ...
Er klebt ihr ein neues Stück Klebeband über den Mund.
MANN: (auf Deutsch) Bald... sehr, sehr bald.
FBI-Fotosondereinheit
Washington, D.C.
Mulder und ein männlicher Sachverständiger arbeiten an dem Foto aus der Kamera in Mary LeFantes Haus, das auf einem Computerbildschirm angezeigt wird.
MULDER: Können Sie die Unschärfe um sie herum beseitigen?
SACHVERSTÄNDIGER: Ja. Ich muss nur eine Stelle markieren, an der die Unschärfe einen Punkt erreicht, und den Computer seine Arbeit machen lassen.
Die totenkopfähnlichen Bilder um Marys Gesicht sind jetzt so geschärft, dass sie böse aussehende Köpfe mit scharfen Zähnen zeigen.
SACHVERSTÄNDIGER: Bingo. Mein Gott, sehen Sie sich das an. Dieser Kerl ist ein Künstler.
MULDER: Warum sagen Sie das?
SACHVERSTÄNDIGER: Wie auch immer er das gemacht hat, wie auch immer er das zusammengesetzt hat, es ist nahtlos.
Mulder zeigt auf ein anderes verschwommenes Bild auf dem Foto.
MULDER: Was ist mit diesem Gesicht, hier? Können Sie das überhaupt sichtbar machen?
SACHVERSTÄNDIGER: Warten Sie einen Moment ... Lassen Sie uns versuchen ... Ich glaube, ich kann es noch aufpeppen.
MULDER: In Ordnung, tun Sie das.
Er hat den Bereich von Interesse vergrößert, und während er arbeitet, schärft sich der Bereich, um das Gesicht eines Mannes zu zeigen.'#'
Das Polizeirevier von Traverse City. Scully tritt ein und nähert sich Officer Corning.
SCULLY: Was haben Sie?
CORNING: Wir überprüfen die Angestellten der Baufirma. Achtzehn Arbeiter haben sich auf beiden Baustellen gearbeitet. Wir überprüfen gerade die Aufzeichnungen, aber bis jetzt nichts.
SCULLY: Was ist mit Tagelöhnern?
CORNING: Mr. Iskendarian dort sagt, dass seine Firma keine Tagelöhner einstellt ...
ISKENDARIAN: Ich will keinen Ärger mit dem Finanzamt.
CORNING: ... aber dass seine Vorarbeiter vielleicht ein paar Tagelöhner ohne sein Wissen einstellen. Er hat jetzt sieben Baustellen und ebenso viele Vorarbeiter.
SCULLY: Versammeln Sie Beamte, um sie zu befragen zu lassen.
Sie wendet sich an Iskendarian.
SCULLY: Welcher Vorarbeiter hat im Midlothian Corporate Park gearbeitet?
ISKENDARIAN: Der Auftrag ist erledigt.
SCULLY: Finden Sie heraus, wo er heute ist. Ich werde das übernehmen.
Sie geht.
Iskendarian spricht mit einem anderen Beamten.
ISKENDARIAN: Kann ich Ihr Telefon benutzen?
Mulder und der Techniker arbeiten immer noch an dem Foto. Mulder ist an seinem Mobiltelefon.
MULDER: In Ordnung, danke.
Er legt auf.
MULDER: Das NCIC zeigt keinen Treffer für diesen Mann.
Er zeigt auf zwei dunkle Linien in der Nähe des Kopfes des Mannes.
MULDER: Was ist mit dieser Form hier oben? Was ist das?
Sie zoomen heraus und sehen, dass die Linien sich um einen großen Bereich am oberen Rand des Fotos winden.
MULDER: Können Sie das nehmen und es so drehen, dass es unten ist?
Der Sachverständige verstärkt den Kontrast und die dunklen Linien zeigen den Umriss eines Mannes, mit sehr langen Beinen.'#'
MULDER: Ist das ein Schatten?
SACHVERSTÄNDIGER: Ja, das ist es. Der Schatten von jemandem.
MULDER: Es ist der Schatten des Entführers. Es ist, als würde er über ihr schweben, als würde er über ihr stehen, als würde er ein Urteil über sie fällen, wie ein Gott.
Vor einer Wohnhaus-Baustelle in Michigan. Scully fährt vor und geht dann in das Gebäude.
SCULLY: Hallo? Hallo?
Sie geht eine Treppe hinauf auf eine Galerie, der einen offenen Bereich darunter umgibt.
SCULLY: Hallo?
Sie hört einige Geräusche und geht auf diese zu.
SCULLY: Hallo?
Ein Mann, Gerry Schnauz, der Baustelzen trägt, kommt aus einem Raum heraus.
SCHNAUZ: Hi, kann ich Ihnen helfen?
SCULLY: Äh, das hoffe ich doch. Sind Sie der Vorarbeiter?
SCHNAUZ: Ja, Ma'am. Gerry Schnauz.
Scully lässt ihren Ausweis aufblitzen.
SCULLY: Ich bin Special Agent Dana Scully. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen über die Hilfskräfte stellen, die Sie einstellen.
SCHNAUZ: Was, ist das so eine Sache mit dem Finanzamt?
SCULLY: Nein, Sir, ganz und gar nicht.
SCHNAUZ: Nun, meine Mannschaft ist in der Mittagspause, wenn Sie mit jemandem reden wollen, aber jeder, den ich heute angestellt habe, wird über die Bücher abgerechnet, soweit ich weiß.
Scullys Mobiltelefon klingelt.
SCULLY: Entschuldigen Sie mich.
SCHNAUZ: Sicher.
Scully geht weg und nimmt den Anruf entgegen.
SCULLY: Scully.
MULDER: Scully, ich habe vielleicht etwas für Sie über den Entführer. Es ist etwas über seine Beine.
SCULLY: Ja?
MULDER: Sie sind ungewöhnlich lang, sie sind unproportional. Ich denke, er ist entweder sehr groß, oder er ist es nicht, will es aber sein. Scully? Scully, sind Sie noch dran?
Scully dreht sich wieder zu Schnauz um, der immer noch auf den Stelzen steht. Sie legt auf, ohne etwas zu Mulder zu sagen.
SCULLY: Unruhe.
Schnauz sieht plötzlich nervös aus. Scully zieht ihre Waffe.
SCULLY: Bleiben Sie, wo Sie sind!
Schnauz wagt sich heraus und benutzt die Stelzen, um über die offene Fläche auf die andere Seite der Galerie zu springen, aber er verliert sein Gleichgewicht und fällt von den Stelzen. Scully rennt um die Galerie herum auf ihn zu.
SCULLY: Keien Bewegung!
Schnauz steht auf und duckt sich die Treppe hinunter. Scully steht auf der Gallerie und schaut auf ihn hinunter.
SCULLY: Bleiben Sie stehen oder ich schieße!
Schnauz flieht weiter, aber Scully feuert und trifft eine Stützsäule direkt vor ihm. Schnauz bleibt stehen und hebt die Hände. Scully behält die Waffe auf ihn gerichtet, während sie die Treppe hinuntergeht und sich ihm nähert. Sie dreht ihn um, sodass er der Stütze gegenüber steht.
SCULLY: Hände hinter den Kopf! Los!!!
Schnauz fügt sich. Als er schwer atmend an der Säule steht, nähert sich Scully von hinten und untersucht ihn auf Waffen. Als sie in die Tasche seiner Bauschürze greift, keucht sie auf und zieht ihre Hand schnell zurück. Sie findet einen Blutfleck an ihrem Finger. Vorsichtig greift sie wieder hinein und zieht ein Leukotom heraus, das identisch ist mit dem, das vorher auf dem Tisch neben Alice Brandt lag.
Ein Vernehmungszimmer auf dem Polizeirevier. Scully führt das Verhör. Mulder blättert im Hintergrund in einer Akte.
SCHNAUZ: Wer?
SCULLY: Alice Brandt. Die zweite Frau, die Sie entführt haben. Das ist ihr Name, Gerry. Wo ist Alice Brandt?
SCHNAUZ: Ich weiß es nicht... Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden.
SCULLY: Sagen Sie uns, wo sie ist, Gerry.
SCHNAUZ: Es tut mir leid. Das ist ein Fall von Verwechslung oder so. Ich habe ehrlich ... ehrlich gesagt keine Ahnung, wovon Sie reden.
Scully zeigt ihm eine Plastiktüte, die das Leukotom enthält.
SCULLY: Erklären Sie das hier.
SCHNAUZ: Wir verlegen heute Rigipsplatten. Ich benutze das, um die Löcher in den Rigipsplatten vorzubohren, um die Befestigungen einzuschlagen.
SCULLY: Nein, Sie haben das benutzt, um die beiden Männer zu töten.
SCHNAUZ: Welche beiden Männer?
SCULLY: Sie haben es bei Mary LeFante benutzt.
SCHNAUZ: Wen? Was? Warten Sie, vor einer Minute war es noch Alice Brandt. Ich glaube das nicht, ich glaube nicht, dass das passiert.
MULDER: Wollen Sie uns erzählen, wie Sie das erste Mal verhaftet wurden, Gerry?
SCULLY: Im Jahr 1980 haben Sie Ihren Vater mit einem Axtstiel angegriffen. Sie haben ihn so schwer geschlagen, dass er den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbracht hat.
SCHNAUZ: Ich wurde nicht inhaftiert, ich wurde eingewiesen. Ich hatte eine Art chemisches Ungleichgewicht.
MULDER: Ja, Gerald Thomas Schnauz, diagnostiziert und behandelt wegen einer paranoiden schizophrenen Störung, sechs Jahre in der psychiatrischen Klinik Melvoin, 1986 entlassen. Und was haben Sie seit 1986 gemacht, Gerry?
SCHNAUZ: Ich habe mich um meinen Vater gekümmert. Habe mich 24 Stunden am Tag um ihn gekümmert. Wiedergutmachung betreiben. Er, äh, ist im Januar verstorben.
MULDER: Und wie haben Sie sich dabei gefühlt?
SCHNAUZ: Traurig.
MULDER: Hier steht, dass Sie eine Schwester haben. Wo ist Ihre Schwester, Gerry?
SCHNAUZ: Sie ist verstorben.
MULDER: Eigentlich steht hier, dass sie 1980 Selbstmord begangen hat. Das war ein schlimmes Jahr. Was ist 1980 noch passiert, Gerry?
SCHNAUZ: Nun, John Lennon wurde erschossen. Worauf zum Teufel wollen Sie hinaus? Sind Sie etwa Sigmund Freud? Warum hören Sie nicht mit dem Quatsch auf?
SCULLY: Warum kommen wir dann nicht auf Alice Brandt zurück. Wo ist sie?
Schnauz starrt Scully an.
SCHNAUZ: Sie sehen beunruhigt aus.
MULDER: Hey, Gerry. Ist das Ihr Vater?
Er zeigt Gerry das Bild des Mannes von dem vergrößerten Foto. Schnauz schnappt nach Luft.
SCHNAUZ: Woher haben Sie das?
MULDER: Sie haben das für mich hinterlassen. Sie haben es wie einen Fingerabdruck hinterlassen. Ist es das, was Sie sehen, wenn Sie Ihre Augen schließen, Gerry?
Er zeigt Gerry das ganze Foto. Gerry studiert es sorgfältig.
MULDER: Ist es das, was Sie sehen? Gerry ... sagen Sie mir, wo Alice Brandt ist.
SCHNAUZ: Sie ist in Sicherheit vor den Heulern. Ihr geht es jetzt gut.
MULDER: Gerry ... sagen Sie mir, wie ich sie finden kann.
Eine Prozession von Polizeiautos rast eine Schotterpiste entlang. Sie halten an, und die Beamten gehen mit Scully und Mulder einen Hügel hinauf. Dort finden sie die Leiche von Alice Brandt, bekleidet mit dem Nachthemd, das Gerry ihr zuvor gezeigt hatte. Scully untersucht die Leiche und bemerkt Blutflecken und Quetschungen um die Augenhöhlen. Scully ist sichtlich erschüttert, dann wütend. Sie dreht sich um und geht schnell wieder den Hügel hinunter und lässt die anderen Ermittler und die Leiche zurück. Einige Minuten später geht Mulder nach und nähert sich ihrem gemieteten Ford Explorer. Scully sitzt auf dem Fahrersitz, offensichtlich bereit, loszufahren. Mulder steht am Beifahrerfenster.
MULDER: Hey, Scully, dieses Wort 'Unruhe' beunruhigt mich. Vielleicht dachte er, er würde sie irgendwie heilen, sie vor der Verdammnis bewahren, vor diesen Dingern auf den Bildern, Sie wissen schon, er nannte sie die Heuler.
SCULLY: Es ist vorbei, Mulder.
MULDER: Nun, dann wäre dieses Foto nicht seine Fantasie. Es wäre sein Albtraum.
SCULLY: Was macht das für einen Unterschied?
MULDER: Weil ich es wissen will.
SCULLY: Ich will es nicht.
Sie lässt den Motor an. Mulder starrt sie eine Sekunde lang an, dann steigt er ins Auto.
Polizeistation. Gerry wird gerade von Officer Trott verhört.
TROTT: In Ordnung, Gerry. Alles hier rein, Ihre Brieftasche, Schmuck, alles.
Gerry legt seine Besitztümer in eine Schale. Er wird mit Handschellen an den Tisch gefesselt. Der Beamte nimmt seine Fingerabdrücke. Augenblicke später macht er ein Polizeifoto von Gerry.
TROTT: Augen geradeaus.
Er knipst das Foto.
TROTT: Gehen Sie rüber zum Tisch.
Trott legt Gerry wieder Handschellen an den Tisch, dann geht er zum Drucker, um das Dokument zu holen, das gerade gedruckt wird. Das Dokument zeigt das Foto in der oberen rechten Ecke. Allerdings zeigt es nicht Gerry, sondern Trott mit einem Einschussloch in der Stirn und Blutspritzern an der Wand hinter ihm. Trott sieht sich das Foto an.
TROTT: Was zum ...?
Gerry stürzt sich nach vorne und reißt Trott die Waffe aus dem Halfter und richtet sie auf ihn. Ein Schuss ist zu hören.
Später untersucht Mulder das Dokument, auf dem jetzt echte Blutflecken zu sehen sind. Die Leiche von Officer Trott liegt eingesackt auf dem Boden. Scully kommt herein, und Mulder bittet sie zu sich.
SCULLY: Mulder.
MULDER: Diese Wunde ist an der falschen Stelle. Er wurde in die Kehle geschossen. Er hat nicht versucht, das Opfer zu retten.
SCULLY: Wir haben gerade einen Bericht über einen bewaffneten Raubüberfall bekommen. Er war in der Drogerie, in der das erste Opfer verschwand.
Die Drogerie. Polizeikräfte untersuchen den Tatort, während ein Sanitäter sich um eine Wunde am Kopf des Drogisten kümmert. Scully spricht mit dem Drogisten.
SCULLY: Was ist passiert?
Währenddessen geht Mulder zu einem Fotoautomaten und wirft etwas Geld ein. Scully schließt ihr Gespräch mit dem Drogisten ab.
SCULLY: Danke.
Sie geht zu Mulder hinüber.
SCULLY: Es war Gerry.
MULDER: Er hat die Passkamera und alle Filmrollen aus dem Laden mitgenommen.
SCULLY: Er hat auch Morphium, Scopolamin, Hydrobromide und Insulinspritzen mitgenommen. Er macht mehr Dämmerschlaf.
MULDER: Er will seine Arbeit fortsetzen.
Die Kamera in der Fotokabine piept und ein Blitz geht los.
SCULLY: Wissen Sie, diese Baustelle, auf der ich ihn verhaftet habe, Mulder. Was ist, wenn er ... was ist, wenn er sich schon sein nächstes Opfer ausgesucht hat? Da waren ... da waren Wohnhäuser um die Baustelle.
MULDER: Sie denken, Sie haben sein Stalking unterbrochen?
SCULLY: Lassen Sie uns gehen.
MULDER: Warten Sie einen Moment. Fahren Sie das Auto vor. Ich will nur auf die Fotos warten. Ich bin gleich da.
Scully geht um die Seite des Gebäudes herum und wählt eine Nummer auf ihrem Mobiltelefon.
CORNING: Corning.
SCULLY: Corning.
CORNING: Ja.
SCULLY: Schicken Sie Einheiten zum 300er Block der Belmont Avenue. Überprüfen Sie alle Wohnungen in der Nähe dieser Baustelle. Ich glaube, er ist auf dem Weg dorthin.
CORNING: Verstanden.
SCULLY: Danke.
Sie legt auf und geht zu ihren Mietwagen. Als sie an der Tür steht und ihre Autoschlüssel herausholt, taucht eine Hand unter dem Auto auf und spritzt ihr mit einer Spritze etwas in den Fuß. Scully schreit vor Schmerz auf, stolpert rückwärts und fällt auf den Bürgersteig. Sie zieht ihre Waffe, ist aber nicht in der Lage, sie zu benutzen und fällt schnell in die Bewusstlosigkeit. Schnauz kommt unter dem Auto hervor und hebt sie auf.
In der Drogerie untersucht Mulder das Foto aus dem Fotoautomaten. Es ist ähnlich wie die vorherigen, aber mit dem Bild einer schreienden Scully. Er rennt hinaus und um das Gebäude herum, aber er sieht sie nicht. Der Explorer fährt hinter einem LKW hervor und rast in eine Gasse. Mulder läuft zu Fuß hinterher.
MULDER: Scully! Scully!
Der Explorer wendet am Ende der Gasse und rast davon.
MULDER: Scully!
Das Polizeirevier. Mulder studiert aufmerksam das Bild von Scully, das er aus dem Fotoautomaten in der Drogerie geholt hat. Zusätzlich zu den Heulern gibt es sechs Finger-ähnliche Objekte, die den oberen Teil ihres Gesichts umgeben.
CORNING: Sir? Der Explorer von Agent Scully ist gerade aufgetaucht. Er steht verlassen auf einem Park & Ride etwa 20 Meilen (ca. 32 km) die US 81 entlang.
MULDER: Irgendwelche Sichtungen?
CORNING: Äh, eine Meldung über einen gestohlenen Audi vom selben Parkplatz.
MULDER: Er wechselt das Auto. Er macht das zwei oder drei Mal.
Er schaut wieder auf das Foto.
MULDER: Er hat hier sechs Finger...
CORNING: Sir?
MULDER: Er hat sechs Finger. Was ist mit seiner Wohnung?
ZWEITER OFFICER: Er hat eine Wohnung in einer Pension, aber er wird nicht zurückkommen.
MULDER: Was ist mit Freunden, Verwandten, Arbeitskollegen? Hat er ein Sommerhaus? Ein Winterhaus?
CORNING: Er scheint nicht viel zu haben. Wir überprüfen ein paar Telefonnummern, die wir in seiner Brieftasche gefunden haben, aber bis jetzt ...
MULDER: Lassen Sie mich seine Brieftasche sehen.
Corning wirft sie ihm zu. Mulder nimmt einen Zeitungsausschnitt aus der Brieftasche.
CORNING: Es ist die Todesanzeige seines Vaters.
Der Ausschnitt zeigt eine militärische Ehrengarde, die einen mit einer Flagge bedeckten Sarg auf einem Friedhof umgibt. Mulder liest aus dem Ausschnitt vor.
MULDER: Empfänger der Bronze Star Medaille während des Koreakrieges ... Gerald Schnauz, Senior, DDS. Er war ein Zahnmediziner im Ruhestand.
Im ehemaligen Büro von Gerald Schnauz, Sr. tritt Mulder die Tür ein und betritt es mit mehreren Beamten. Die Praxis ist schon seit einiger Zeit verlassen. Er sieht ein Schild mit der Aufschrift 'Dämmerschlaf. Fragen Sie Ihren Zahnarzt danach.' Er bricht in einen anderen Raum ein, in dem noch ein Zahnarztwaschbecken steht, aber der Stuhl ist weg. Mulder sieht Fußabdrücke im Dreck auf dem Boden rund um den ehemaligen Standort des Stuhls.
MULDER: Er war hier.
CORNING: Warum sollte er den Stuhl mitnehmen?
Der unbekannte Ort. Scully kommt wieder zu sich. Es ist ein kleiner Raum mit Polstern an den Wänden. Sie ist an einen Zahnarztstuhl gefesselt, mit Klebeband um ihre Handgelenke und Knöchel. Neben ihr befindet sich ein Zahnarzttisch mit dem Leukotom. Sie sieht die Gestalt von Schnauz, der seine Bauarbeiterschürze trägt, am anderen Ende des Raums.
SCULLY: Lassen Sie mich gehen.
SCHNAUZ: Schhhh ...
Schnauz geht auf den Stuhl zu. Er beginnt, weitere Stücke Klebeband abzureißen.
SCHNAUZ: (auf Deutsch) Es ist alles in Ordnung.
SCULLY: Es ist vorbei, Gerry. Lassen Sie mich jetzt gehen.
SCHNAUZ: (auf Deutsch) Ich werde dir helfen. Du wirst deine Unruhe bald vergessen.
Er beginnt, Scullys Mund mit Klebeband zu bedecken.
'SCULLY: (auf Deutsch) Aufhören!
Ich habe keine Unruhe.
Ich habe keine Unruhe.
Ich brauche nicht gerettet zu werden.
SCHNAUZ: Doch, das müssen Sie. Jeder tut das, aber besonders Sie.
Scully, die panisch versucht, Zeit zu schinden.
SCULLY: Warum? Warum ich, Gerry? Erinnere ich Sie an Ihre Schwester? Warum hat sich Ihre Schwester umgebracht, Gerry? Was hat Ihr Vater ihr angetan?
SCHNAUZ: Er hat gar nichts getan. Es waren die Heuler.
SCULLY: In Ordnung, dann lassen Sie uns über die Heuler reden.
Schnauz kommt ganz nah an sie heran und sie drückt sich in den Stuhl zurück.
SCHNAUZ: Sie leben in Ihrem Kopf. Sie bringen Sie dazu, Dinge zu tun und zu sagen, die Sie nicht meinen, und all Ihre guten Gedanken können sie nicht wegwünschen. Sie brauchen Hilfe. Sie haben sie - genau da.
Er berührt Scullys Gesicht zwischen ihren Augenbrauen.
SCHNAUZ: Fühlen Sie sie nicht?
SCULLY: Ich habe sie nicht, Gerry.
SCHNAUZ: Sehen Sie? Die haben Sie dazu gebracht, das zu sagen, gerade eben, weil sie wissen, dass ich sie umbringen werde.
Er hebt das Leukotom vom Tisch auf.
SCULLY: Was ist, wenn Sie sich irren, Gerry? Was, wenn es solche Dinge wie Heuler nicht gibt? Was, wenn Sie sie sich in Ihrem Kopf ausgedacht haben, um die Dinge zu erklären, von denen Ihre Schwester sagt, dass Ihr Vater sie getan hat?
SCHNAUZ: Großartig. Jetzt lassen die Sie reden wie Sigmund Freud.
Er schreit.
SCHNAUZ: Ich bin ihnen auf der Spur! Ich kenne ihre Tricks!
Er spricht mit normaler Stimme.
SCHNAUZ: Außerdem habe ich sie gesehen, auf dem Bild, das Ihr Partner mir gezeigt hat. Bilder lügen nicht. Sie haben sie auch gesehen.
SCULLY: Wenn es so etwas wie Heuler gibt, Gerry, dann leben sie nur in Ihrem Kopf.
Schnauz seufzt, dann zieht er sich auf die andere Seite des Bereichs zurück. Scully kämpft, um den Tisch mit ihrer linken Hand zu erreichen, aber Schnauz kehrt mit der Kamera aus der Drogerie zurück und schiebt den Tisch weg. Er richtet die Kamera auf Scully, hält aber inne und denkt nach. Stattdessen hält er die Kamera auf sich selbst gerichtet in Armlänge und macht ein Foto.
Das Büro von Schnauz, Sr. Mulder geht auf dem Boden auf und ab.
MULDER: Sechs Finger, richtig.
Corning beginnt mit ihm zu sprechen. Mulder hört ihn nicht sofort.
MULDER: Warum sind es sechs?
Zu Corning.
MULDER: Was?
CORNING: Wir haben die Staatspolizei bis nach Grand Rapids suchen lassen. Immer noch keine Spur von ihm.
Mulder nimmt eine Mappe von Corning und sieht sich verzweifelt noch einmal das Foto aus der Drogerie an.
CORNING: Agent Mulder?
MULDER: Verdammt noch mal!
CORNING: Was sollen wir tun?
Mulder sieht sich das Foto aus der Todesanzeige an und zählt die Grabsteine, die den Sarg umgeben.
MULDER: Das sind fünf Grabsteine. Und der Vater macht sechs. Kommen Sie!
Er rennt hinaus. Corning ruft den anderen Beamten etwas zu.
CORNING: Los geht's! Los geht's!
Friedhof. Sechs Grabsteine, darunter der von Schnauz' Vater, stehen in einer Reihe. Mulder und die Officer laufen auf sie zu.
MULDER: Verteilen Sie sich. Überprüfen Sie die Bäume da hinten.
Mulder sieht eine Öffnung in einer Hecke am Rand des Friedhofs.
Der unbekannte Ort. Schnauz schaut sich nervös eine Reihe von Fotos an, die er gerade gemacht hat. Er zeigt sie Scully.
SCHNAUZ: Was ... was bedeutet das?
SCULLY: Es bedeutet, dass Sie Hilfe brauchen, Gerry.
Er studiert die Fotos ein paar Sekunden lang.
SCHNAUZ: Nein, ich denke, was es bedeutet, ist, dass ich nicht mehr viel Zeit habe.
Er schiebt den Tisch auf den Stuhl und geht mit Klebeband auf Scully zu.
SCULLY: Nein, Gerry, aufhören!
Er klebt ihr das Klebeband über den Mund, und Scullys Schreie sind gedämpft. Er hebt das Leukotom auf, hört aber das knarrende Geräusch von Sprungfedern. Er geht zurück zur Tür, während Scully, immer noch geknebelt, weiter versucht, sich zu befreien. Schnauz schaut aus einem Guckloch und sieht Mulder draußen.
Mulder steht vor einem Wohnmobil. Die Fenster an der Tür und am Heck des Wohnmobils sind alle verschlossen. Er geht nach vorne und schaut durch das Fenster der Beifahrertür. Er sieht, dass die Schlüssel im Zündschloss an einem Schlüsselbund mit einem großen Plastikzahn befestigt sind und erkennt, dass dieser zu Schnauz gehört. Er ruft.
MULDER: Scully!
Scully reißt ihren linken Arm frei, zieht das Klebeband von ihrem Mund und schreit auf.
SCULLY: Mulder! Ich bin hier drin!
Mulder versucht, die Tür des Wohnmobils aufzubrechen, indem er sich gegen die Tür wirft. Drinnen bewegt sich Schnauz mit dem Leukotom auf Scully zu. Scully ergreift Schnauz' Arm mit ihrer freien Hand.
SCULLY: Mulder! Hilfe! Mulder!
Draußen schnappt sich Mulder ein Rohr, dass sich in der Nähe befindet.
MULDER: Scully!
Er schlägt zweimal mit dem Rohr gegen das Türfenster und es zerbricht. Mulder greift hinein, entriegelt die Tür und tritt ein. Scully und Schnauz kämpfen drinnen immer noch. Schnauz dreht sich zu Mulder, der einmal auf ihn schießt. Schnauz fällt. Mulder dreht sich zu Scully.
MULDER: Sind Sie verletzt?
Scully schüttelt ihren Kopf.
Mulder spricht mit Corning, der an der Tür angekommen ist.
MULDER: Rufen Sie einen Krankenwagen!
Sowohl Scully als auch Mulder atmen schwer. Scully befreit ihre andere Hand, und Mulder nimmt ihre linke Hand und hilft ihr auf. Sie geht an ihm vorbei zur Tür und schirmt für einen Moment ihre Augen vor dem hellen Licht draußen ab. An der Tür dreht sie sich noch einmal kurz zu Schnauz um, dann tritt sie hinaus.
Mulder hat Scully beim Weggehen beobachtet. Dann schaut er auf die Fotos hinunter, die neben Schnauz liegen. Er beugt sich vor und hebt eines auf. Das Foto zeigt Schnauz auf dem Boden des Wohnmobils liegend, umgeben von Fotos, sehr ähnlich seiner jetzigen Körperhaltung.
Scullys Wohnung. Nachts tippt Scully auf ihrem Laptop, wobei nur eine einzige Tischlampe brennt. Die Fallakte mit all den Fotos liegt auf dem Tisch neben dem Computer. Sie sieht müde aus.
SCULLY: Nachtrag zum Fallbericht. Nach seinem Tod wurde unter Gerald Schnauz' Habseligkeiten ein Tagebuch gefunden, geschrieben in der zweiten Person und offenbar als offener Brief an seinen Vater gedacht. Es enthält die Namen seiner Opfer, der Frauen, die er retten wollte. Mein Name ist im letzten Eintrag enthalten. Ich habe keine weitere Erklärung für die Existenz der Fotos, und ich bin auch nicht zuversichtlich, dass es eine geben wird. Meine Gefangenschaft zwang mich dazu, Gerry Schnauz zu verstehen und sogar mit ihm mitzufühlen. Mein Überleben hing davon ab. Ich erkenne jetzt den Wert einer solchen Einsicht. Um Monster wirklich verfolgen zu können, müssen wir sie verstehen.
Sie hebt das Foto von sich auf und studiert es düster.
SCULLY: Wir müssen uns in ihre Köpfe hineinversetzen. Nur wenn wir das tun, riskieren wir, dass sie in unseren eindringen?
Mitgeschrieben von:[Bearbeiten]
- Autor: Dave Fox unter Mithilfe von Caro
- Übersetzung: DeepL Translator (kostenlose Version)
- Dt. Überarbeitung: CayceP